Der Markt für Praxissoftware für Physiatherapie ist groß. Nicht jede Anwendung kann im Praxistest allerdings überzeugen. Hier eine Checkliste, worauf Sie bei Ihrer Marktrecherche achten sollten:
Funktionen
Einige Bais-Funktionen sollten immer vorhanden sein: Scan von Verordnungen, Patientenverwaltung, Rezeptbearbeitung und Abrechnung mit Krankenkassen.
Zusätzlich Funktionen sind wünschenswert: Automatisierte Prüfungen von Verordnungen auf Konformität mit der Heilmittelrichtlinie, intelligente Terminvorschläge anhand von Patientenpräferenzen, automatisierte Terminerinnerungen, Dokumentations- und Berichtfunktionen, Umsatz- und Abrechnungsstatistiken.
Rechtssicherheit
Manche Praxissoftware für Physiotherapie bietet alle wichtigen Funktionen, aber nicht ausreichend Möglichkeit, um die Patientendaten gemäß der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu verwalten. Das ist häufig bei Software-Anbietern aus nicht-EU Staaten der Fall. Da dies nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist, kann es sich lohnen, die Suche von vornherein auf EU-Anbieter zu beschränken. Ein kurzer Blick ins Impressum der Website schafft Klarheit.
Neben der Datenschutzgrundverordnung muss die Praxissoftware auch für eine rechtskonforme digitale Buchführung (GoBD-Konformität) ausgelegt sein. Einige Hersteller werben explizit damit, ansonsten ist es wichtig, dies vor der Kaufentscheidung zu klären.
Datensicherheit
Jede Software, in der unternehmenskritische Daten gespeichert werden, muss gegen Angriffe von außen und Datenverlust durch technische Fehler abgesichert werden. Wenn Sie sich für cloudbasierte Praxissoftware entscheiden, sollten Sie prüfen, welche Verschlüsselung für die Datenübertragung genutzt wird, wo die Server des Anbieters stehen und nach welchen Normen sie abgesichert werden.
Usability
Die beste Software nützt nichts, wenn sich Anwender:innen nicht intuitiv in ihr zurechtfinden. Deshalb sollten Sie die Chance nutzen, neue Anwendungen vorab zu testen. Wenn Sie ortsunabhängig auf das Tool zugreifen möchten, entscheiden Sie sich für eine Cloud-Anwendung mit mobiler App.
Kundenservice und Support
Je mehr Funktionen eine Software bietet, desto mehr Entlastung im Praxisalltag lässt sich erreichen. Aber um das volle Potenzial auszuschöpfen, braucht es häufig etwas Starthilfe. Achten Sie bei der Wahl Ihrer Praxissoftware darauf, dass ein Onboarding oder Online-Schulungen angeboten werden und der Hersteller bei technischen Problemen kurzfristig über Live-Chat, Telefon oder E-Mail erreichbar ist.
Zukunftsfähigkeit
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht voran. Klären Sie bei der Wahl Ihrer Praxissoftware, ob diese mit weiteren Anwendungen kompatibel ist. Prüfen Sie insbesondere die Möglichkeit, die Anwendung an die Telematik-Infrastruktur anzuschließen. Hierüber können Sie die elektronische Patientenakte und die Fachanwendung „Kommunikation im Medizinwesen“ für den schnellen, sicheren Datenaustausch zwischen Dienstleistern im Gesundheitswesen nutzen.
Im Optimalfall finden Sie eine Praxissoftware, die mit Ihren Anforderungen mitwächst. Wenn Sie zunächst nur Basisfunktionen benötigen, weil Ihre Praxis frisch an den Start gegangen ist, können Sie später Automatisierungen hinzubuchen, um das steigend Patientenvolumen leichter zu bewältigen.