Wir als opta data Gruppe befinden uns gerade mittendrin im Bau. 2021 eröffnete der neugebaute opta data Campus in Essen, der zweite Bauabschnitt ist in vollem Gange.
Wir haben mit Ralf Krause, Projektmanager bei der brsw, gesprochen, inwiefern unsere Bauvorhaben nachhaltig sind.
Ralf, was genau heißt eigentlich „nachhaltig bauen“?
Ralf: Nachhaltig bauen heißt, so zu bauen, dass möglichst wenig Schäden und Spuren hinterlassen werden. Außerdem sollte das Gebäude möglichst effizient und lange genutzt werden können.
Energiesparende Gebäude werden von der bundeseigenen Förderbank KfW in Effizienzhaus-Stufen eingeordnet. Sie dienen als Orientierungsmaßstab für die Energieeffizienz von Gebäuden. Effizienzhäuser zeichnen sich durch ihren niedrigen Energieverbrauch und einen geringen CO2-Ausstoß aus. Grundsätzlich hängen die Energieeffizienzklassen der KfW davon ab, wie sparsam ein Gebäude im Vergleich zu einem typischen Neubau ist. Die wichtigsten Kennwerte sind dabei der Primärenergiebedarf und der spezifische Transmissionswärmeverlust.
Der Primärenergiebedarf gibt an, wie viel Energie innerhalb eines Jahres für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung des Gebäudes benötigt wird. Er berücksichtigt zudem den Energieaufwand für vorgelagerte Prozesse, um etwa Strom, Gas oder Fernwärme an das Gebäude zu liefern.
Der Transmissionswärmeverlust beschreibt den durchschnittlichen Wärmestrom eines beheizten Gebäudes durch die Bauteile wie Wände, Fenster, Türen und das Dach, pro Quadratmeter und pro Grad Kelvin.
Man hört ja immer wieder von KfW-Häusern. Was hat das auf sich und lassen sich die beiden Bauabschnitte am Campus hier einordnen?
Ralf: KfW-Effizienzhäuser sind Gebäude, die einen sehr hohen energetischen Standard erreichen. Dieser wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) definiert. Je niedriger der Wert, desto besser. Denn desto niedriger ist der Energiebedarf.
Der erste Bauabschnitt wurde als KfW 55 Gebäude errichtet. Das KfW Effizienzhaus 55 (ehemals KfW 55 Haus) ist ein Gebäude, das im Vergleich zum Referenzgebäude KfW 100 nur 55 Prozent der Energie benötigt.
Der zweite Bauabschnitt wird als KfW 40 Gebäude errichtet. Das bedeutet deutlich erweiterte Maßnahmen zur Energieeinsparung sowohl dem Jahres-Primärenergiebedarf wie auch für die spezifischen Transmissionswärmeverluste. Ein KfW 40 Haus benötigt lediglich 40 Prozent des Primärenergiebedarfs eines KfW 100 Hauses.
Ein geringer Energieverbrauch für ein KfW Effizienzhaus 40 lässt sich in der Regel mit folgenden Maßnahmen erzielen:
sehr gute Wärmedämmung der Außenwände, der Bodenplatte und des Dachs
Welche Maßnahmen setzen wir beim Bauabschnitt 2 um?
Ralf: Beispielsweise bei der Belüftung und Klimatisierung. Die Anlagensysteme für die jeweiligen Nutzungsbereiche sind nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgewählt und erfüllen die aktuellen ökologischen Anforderungen uneingeschränkt.
Die Steuerung der Beleuchtung wird über ein KNX-Bussystem mit Bewegungsmeldern und Arbeitsplatzleuchten mit Präsenzmeldern gesteuert, so ist sichergestellt, dass ausschließlich genutzte Bereiche ausgeleuchtet werden. Alle verwendeten Leuchten sind LED-Leuchten.
Darüber hinaus achten wir bereits während der Bauphase auf die Abfallentsorgung. Schon beim Bau wird auf hohe Wiederverwendbarkeit aller Materialien geachtet. Alle verwendeten Bauhilfsmittel sind wiederverwendbar (Stützen, Träger, Einschalungen, Gerüste). Anfallende Abfallstoffe werden sortiert und sortenrein entsorgt.
Wie sieht es mit erneuerbaren Energien aus?
Ralf: Auch diese haben wir im Blick. Die Kolleg:innen am Campus in Essen werden es in den letzten Tagen vielleicht schon gesehen haben. Auf dem Parkhausdach wird derzeit eine Photovoltaik-Anlage installiert und auf dem zweiten Bauabschnitt ist die Anlage gerade in der Planung. Da möchte ich jetzt aber noch nicht vorgreifen, die Kommunikation dazu folgt bald!
Danke, Ralf für deine Einblicke!